Was passiert bei der Darmspiegelung?

Die Darmspiegelung ist das diagnostische Mittel der Wahl zur Früherkennung von Darmkrebs. Das gilt ebenso zur Abklärung wiederholter Beschwerden, wie Verstopfung und Durchfall, Bauchschmerzen oder Gewichtsabnahmen mit unklarer Ursache. Während der Untersuchung inspiziert der Arzt mit einem Endoskop, an dessen Ende eine kleine Kamera sitzt, das Innere des Darms. Was gemeinhin unter dem Begriff Darmspiegelung verstanden wird, ist genau genommen nur eine Untersuchung des Dickdarms, die Koloskopie. Beim Blick in den Darm kann der Arzt beispielsweise sehen, ob Polypen oder Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel) vorhanden sind und ob die Darmschleimhaut entzündet ist. Bei einer Untersuchung des Dünndarms, der aufgrund der Länge und vieler Windungen schwerer einsehbar ist, kommen andere Techniken, wie die Kapselendoskopie, zum Einsatz.   

Damit Verdauungsreste nicht die Sicht auf die Darmschleimhaut verhindern, ist vorher eine gründliche Darmreinigung erforderlich. Schon drei Tage vor der Untersuchung ist schwer verdauliche Kost tabu. Mit Abführmitteln und dem Trinken einer speziellen mineralhaltigen Lösung bereitet man den Darm auf die Untersuchung vor. Bei einem Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt wird erklärt, worauf dabei zu achten ist.   

Die Spiegelung des Darms erfolgt in den meisten Fällen ambulant. Auf Wunsch bekommt der Patient vor der Untersuchung eine leichte Sedierung. Bei der Koloskopie führt der Arzt das etwa fingerdicke Endoskop durch den After über den Mastdarm bis in den Dickdarm. Mit etwas Luft oder Kohlendioxid wird der Darm geweitet. Dadurch glättet sich die Schleimhaut und kann besser inspiziert werden. Dann schiebt der Untersuchende das schlauchförmige Instrument bis an den Übergang vom Dickdarm zum Dünndarm vor. Dort angekommen zieht er das Endoskop langsam zurück und betrachtet auf einem Monitor die übertragene Aufnahme der Kamera, die sich an der Spitze des Gerätes befindet. Das Endoskop ist so biegsam, dass es die Windungen des Darms problemlos passieren kann. Über einen dafür vorgesehenen Kanal im medizinischen Gerät kann der Untersuchende bei Bedarf Instrumente zur Gewebeentnahme einführen und im Rahmen der Darmspiegelung kleinere Eingriffe vornehmen. Gegebenenfalls entfernt er Polypen oder entnimmt kleine Gewebeproben, die später im Labor untersucht werden. Für den Patienten sind diese Eingriffe nicht schmerzhaft, denn in der Oberfläche der Darmschleimhaut befinden sich keine Schmerzrezeptoren. 

Im Durchschnitt dauert eine Darmspiegelung nicht länger als eine halbe Stunde. Nebenwirkungen wie Blutungen treten nur sehr selten auf. Auch das Beruhigungsmittel verursacht nur in seltenen Fällen Beschwerden in Form von Kreislaufproblemen. Im Anschluss an die Darmspiegelung treten häufig für eine gewisse Zeit noch Blähungen auf. Dafür ist die am Beginn der Untersuchung zugeführte Luft verantwortlich, gesundheitlich sind die Blähungen unbedenklich. Schon eine halbe Stunde nach der Untersuchung darf der Patient wieder Nahrung zu sich nehmen.


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